«Es ist schon alles gesagt. Aber noch nicht von allen.» – Karl Valentin

Karl Valentin, geboren als Valentin Ludwig Fey am 4. Juni 1882 in München, war ein herausragender Komiker, Volkssänger, Autor und Filmproduzent. Er beeinflusste massgeblich die deutsche Unterhaltungskultur und hinterliess ein Vermächtnis, das heute noch spürbar ist.

Karl Valentin. Illustration: Daniel Frei

Daniel Frei – Valentins Kindheit in der Münchner Vorstadt Au war geprägt von Verlust – er verlor früh seine Geschwister und wandte sich nach einer Tischlerlehre der Unterhaltungskunst zu. Bereits als junger Mann trat er als «Vereinshumorist» auf und erlangte Bekanntheit durch seine einzigartige Bühnenpräsenz. Seine groteske Körpersprache und seine sprachspielerische Selbstironie wurden zu seinem Markenzeichen.

Der Durchbruch gelang ihm 1911 in München an der Seite seiner legendären Bühnenpartnerin Liesl Karlstadt. Das Duo wurde für seine Sketche berühmt, in denen Valentin seine Liebe zum Nonsens und das Absurde des Alltags humorvoll darstellte. Er beeinflusste nicht nur Zeitgenossen wie Bertolt Brecht, sondern prägte auch nachfolgende Generationen von Komikern.

Sein Talent beschränkte sich nicht nur auf die Bühne. Valentin war auch im Film aktiv und produzierte rund 40 Kurzfilme. Seine Werke zeichneten sich durch eine Mischung aus Körperspass, geistigem Witz und einer glanzvollen Geistlosigkeit aus. Trotz seines Erfolgs kämpfte Valentin mit finanziellen Schwierigkeiten, was unter anderem zur Schliessung seines Theaters und seines Panoptikums für Nonsens führte.

Valentins Verhältnis zum Nazi-Regime war von einer naiven Skepsis geprägt. Er äusserte sich öffentlich zurückhaltend, doch seine Werke und Aussagen zeigten subtilen Widerstand.

Das Leben des Komikers endete tragisch: Am 9. Februar 1948 starb er an einer Lungenentzündung, nachdem er versehentlich über Nacht in der Garderobe eines Theaters eingeschlossen worden war. Valentins Werk bleibt ein wesentlicher Bestandteil der deutschen Kulturgeschichte und ein leuchtendes Beispiel für den Humor, der aus dem Kampf mit dem Absurden des Lebens erwächst​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​​.