«Beautiful days do not come to you. You must walk towards them.» — Rumi

Rumi – der Name eines der bedeutendsten Dichter und Mystiker der Menschheitsgeschichte. Geboren im 13. Jahrhundert, berührte der persische Gelehrte mit seinen tiefgründigen Gedichten und spirituellen Lehren Millionen von Menschen weit über die Grenzen seiner Zeit und Kultur hinaus. Seine Werke, geprägt von Liebe, Einheit und der Suche nach dem Göttlichen, inspirierten Generationen von Denkern, Künstlern und Suchenden. Wer war dieser Mann, dessen Worte noch heute eine unendliche Resonanz in den Herzen der Menschen finden?

Daniel Frei – Dschalāl ad-Dīn Muhammad Rūmī, besser bekannt als Rumi, wurde am 30. September 1207 in Balch (im heutigen Afghanistan) geboren. Seine Familie entstammte einer angesehenen Gelehrtenlinie. Aufgrund politischer Unruhen in seiner Heimat zog die Familie in Rum, eine Region des Byzantinischen Reiches (heute Türkei). Dort erhielt Rumi den Beinamen «Rūmī», der sich auf diese Region bezieht.

Rumis Vater, Bahāʾ ud-Dīn Walad, war ein angesehener islamischer Theologe und Mystiker. Unter seiner Anleitung wurde Rumi früh in religiöse und wissenschaftliche Disziplinen eingeführt. Nach dem Tod seines Vaters setzte Rumi seine Ausbildung unter der Obhut von Borhan ud-Din Mohaqqeq Tirmidhi fort, einem Schüler seines Vaters. Er studierte islamische Rechtswissenschaft, Theologie, Philosophie und Poesie und wurde selbst ein angesehener Gelehrter.

Ein Wendepunkt in Rumis Leben war seine Begegnung mit Schams-e Tabrizi im Jahr 1244. Diese Freundschaft wurde zu einer tiefen spirituellen Verbindung, die Rumi transformierte. Schams’ unkonventionelle Weisheit inspirierte Rumi, seine mystischen Erfahrungen in Poesie auszudrücken. Ihre Freundschaft endete abrupt, als Schams spurlos verschwand, was Rumi in tiefe Trauer stürzte. Dieser Verlust führte zur Entstehung vieler seiner berühmtesten Werke.

Rumi war ein Sufi-Mystiker, der die direkte Erfahrung Gottes und die Liebe als zentral für das menschliche Dasein betrachtete. Sein Denken verbindet die islamische Mystik mit einer universellen Botschaft der Liebe und Harmonie.

Rumi starb am 17. Dezember 1273 in Konya, Türkei. Sein Todestag wird als «Nacht der Vereinigung» bezeichnet, da er glaubte, an diesem Tag mit dem Göttlichen eins zu werden. Seine Werke wurden in zahlreiche Sprachen übersetzt und inspirieren weiterhin Menschen aller Glaubensrichtungen und Kulturen.

Rumis Philosophie und Poesie stehen für eine allumfassende Spiritualität, die Liebe und Einheit feiert – Werte, die in einer zerrissenen Welt aktueller denn je erscheinen.

Literarisches Werk und Einfluss

  • «Masnavi-ye Ma’navi» (Die geistigen Verse): Ein sechsbändiges Gedicht, das oft als «Koran in persischer Sprache» bezeichnet wird. Es enthält spirituelle Lehren, Geschichten und Metaphern.

  • «Diwan-e Schams-e Tabrizi»: Eine Sammlung von Gedichten, die Schams gewidmet sind und Rumis ekstatische Liebe zum Göttlichen ausdrücken.