Cargo sous terrain: ein riskantes Infrastrukturprojekt mit fraglichem Nutzen für die Zukunft?

Das ambitionierte Schweizer Projekt «Cargo sous terrain» (CST) steht angesichts der rasanten Entwicklungen in der Logistik durch autonome Mobilität, Drohnen und Künstliche Intelligenz (KI) vor kritischen Herausforderungen. Während CST mit seinem unterirdischen Transportnetzwerk eine umweltfreundliche Lösung anstrebt, könnte es in Wirklichkeit hauptsächlich der Logistikbranche zugutekommen, indem es Kunden an eine teure, in Beton gegossene Infrastruktur bindet. Angesichts der enormen Investitionskosten und der potenziellen Überholung durch fortschrittlichere Technologien erscheint CST zunehmend als eine Verschwendung von Ressourcen.

Cargo sous terrain. Illustration: Daniel Frei

Daniel Frei – CST plant, einen bedeutenden Teil des Güterverkehrs in die Schweiz unter die Erde zu verlegen, um Verkehrs- und Umweltprobleme zu lösen​​. Dieses Vorhaben setzt jedoch auf eine massive, physische Infrastruktur, die in starkem Kontrast zu den Trends in der modernen Logistik steht.

Technologische Entwicklungen überholen CST

Autonome Fahrzeuge, Drohnen und KI-gestützte Logistiksysteme entwickeln sich in einem atemberaubenden Tempo und bieten Lösungen, die Flexibilität, Skalierbarkeit und Kosteneffizienz versprechen. Diese Technologien erfordern keine festen, kostenintensiven Infrastrukturen wie CST und könnten daher langfristig weitaus nachhaltiger sein.

Logistikbranche als Hauptnutzniesser

Während CST als umweltfreundliche Lösung vermarktet wird, könnte das Hauptinteresse der Logistikbranche darin bestehen, Kunden an eine in Beton gebaute Infrastruktur zu binden. Solch eine Bindung schafft Abhängigkeiten und langfristige Verträge, die die Flexibilität und Wahlmöglichkeiten für Kunden einschränken könnten.

Enorme Kosten und potenzielle Verschwendung

Mit geschätzten Kosten von 3,55 Milliarden Franken für die erste Etappe​​ und einem Gesamtausbau, der bis 2045 Milliarden kosten könnte, stellt CST eine massive finanzielle Verpflichtung dar. Angesichts der sich schnell entwickelnden alternativen Technologien könnte diese Investition bald veraltet sein und als Verschwendung von Ressourcen angesehen werden.

CST mag zwar eine Antwort auf heutige Herausforderungen bieten, doch es besteht das ernsthafte Risiko, dass das Projekt durch neuere, flexiblere und weniger kapitalintensive Technologien überholt wird. In einer Zeit, in der Anpassungsfähigkeit und technologischer Fortschritt Schlüssel zum Erfolg sind, könnte die Investition in eine starre, Infrastruktur-intensive Lösung wie CST letztlich mehr der Logistikbranche als den Verbrauchern oder der Umwelt zugutekommen.

Cargo sous terrain: cst.ch