Identifizieren Sie Ihren Streitstil: der Fragebogen zur Konfliktanalyse und Selbstreflexion.

Ein besseres Verständnis unserer Reaktionen in Konfliktsituationen beginnt mit der Erkenntnis unseres eigenen Streitstils. Unsere einzigartigen Muster im Umgang mit Konflikten können uns wertvolle Einblicke in unsere Kommunikationsgewohnheiten geben und Möglichkeiten aufzeigen, wie wir diese für eine effektive Konfliktlösung weiterentwickeln können. In diesem Fragebogen tauchen Sie ein in Ihr Verhalten in Konfliktsituationen, um nicht nur Ihren primären, sondern auch Ihre sekundären, tertiären und quartären Streitstile zu identifizieren.

Infrage stellen. Illustration: Daniel Frei

Daniel Frei - Um besser zu verstehen, wie wir typischerweise in Konfliktsituationen reagieren, ist es hilfreich, unseren individuellen Streitstil zu erkennen. In diesem Fragebogen stelle ich Ihnen einige Fragen, die darauf abzielen, Ihr typisches Verhalten in Konflikten zu ermitteln. Ihre ehrlichen Antworten werden Ihnen helfen, Ihren primären, sekundären, tertiären und quartären Streitstil zu identifizieren, also jenen Streitstil, den Sie instinktiv zuerst abrufen, dann jenen, der möglicherweise diesem Ersten folgt u.s.w.

Bitte nehmen Sie sich Zeit, Ihre Antworten sorgfältig zu wählen und darauf zu achten, wie Sie normalerweise in Konfliktsituationen reagieren. Notieren Sie, welche der Optionen (A, B, C, D, E) Ihrem Verhalten am nächsten kommt. Nachdem Sie die Fragen beantwortet haben, können Sie damit fortfahren, Ihre Antworten auszuwerten, um Ihren primären, sekundären, tertiären und quartären Streitstil zu bestimmen.

Jeder Streitstil hat bestimmte Vor- und Nachteile, und es ist wichtig zu bedenken, dass es kein «richtiges» oder «falsches» Ergebnis gibt: Es gibt einfach nur Ihr Ergebnis.

Bitte beachten Sie, dass die Ergebnisse dieses Fragebogens eine allgemeine Richtlinie darstellen und nicht als definitive Aussage über Ihr Verhalten in allen Konfliktsituationen angesehen werden kann. Es ist auch wichtig zu bedenken, dass sich unsere Streitstile im Laufe der Zeit verändern können, da wir neue Erfahrungen sammeln und unsere Kommunikationsfähigkeiten verbessern (oder verschlechtern).


Fragebogen: individueller Streitstil

1. Wenn ich mit jemandem nicht einverstanden bin, neige ich dazu ...

A. meine Meinung zu vertreten und darauf zu bestehen.

B. nach Gemeinsamkeiten zu suchen und zu versuchen, einen Konsens zu finden.

C. einen Mittelweg zu suchen.

D. das Thema zu vermeiden oder die Situation zu verlassen.

E. mich der Meinung der anderen Person anzupassen.


2. In einem hitzigen Argument fühle ich mich am wohlsten, wenn ich...

A. dominieren und gewinnen kann.

B. zusammenarbeiten und das Problem lösen kann.

C. einen Kompromiss finden kann.

D. mich aus der Situation zurückziehen kann.

E. nachgeben und den anderen zufriedenstellen kann.


3. Wenn ich das Gefühl habe, dass ein Konflikt unvermeidlich ist ...

A. stelle ich mich darauf ein, hart zu kämpfen.

B. suche ich nach Möglichkeiten zur Zusammenarbeit.

C. versuche ich, einen Ausgleich zu finden.

D. meide ich die Konfrontation.

E. gebe ich nach und versuche, den Konflikt zu minimieren.


4. Meine Freunde würden meinen Streitstil als ...

A. aggressiv und durchsetzungsfähig beschreiben.

B. kooperativ und lösungsorientiert.

C. kompromissbereit.

D. vermeidend.

E. nachgiebig.


5. Mein Ansatz in Konflikten oft dazu geführt, dass ...

A. ich meinen Standpunkt durchsetzen konnte.

B. wir eine gemeinsame Lösung gefunden haben.

C. beide Seiten etwas nachgegeben haben.

D. das Problem ungelöst blieb.

E. ich die Bedürfnisse der anderen über meine eigenen gestellt habe.


Auswertung

Zählen Sie, wie oft Sie jede Option (A, B, C, D, E) gewählt haben. Ihr primärer Streitstil ist der, den Sie am häufigsten gewählt haben. Ihr sekundärer Streitstil ist der, den Sie als Nächstes am häufigsten gewählt haben, u.s.w.

A: Konkurrenz

Ihr Hauptziel in einem Streit ist es, Ihre Meinung durchzusetzen und zu "gewinnen".

B: Kollaboration

Sie sind bestrebt, eine gemeinsame Lösung zu finden und dabei die Bedürfnisse aller Beteiligten zu berücksichtigen.

C: Kompromiss

Sie sind bereit, einige Ihrer Wünsche aufzugeben, um zu einer Lösung zu gelangen.

D: Vermeidung

Sie neigen dazu, Konflikten aus dem Weg zu gehen oder sich aus ihnen herauszuhalten.

E: Anpassung

Sie neigen dazu, Ihre eigenen Bedürfnisse zurückzustellen und die Meinung des anderen zu akzeptieren.

Denken Sie daran, dass kein Streitstil per se «gut» oder «schlecht» ist. Es geht darum, den Stil zu erkennen und flexibel auf die jeweilige Situation zu reagieren. Es kann auch hilfreich sein, Ihre Stile in verschiedenen Kontexten (z.B. Arbeit, Familie, Freunde) zu überprüfen und anzupassen.


Weiterführender Artikel

Mehr Details zu den verschiedenen Streitstilen hier: Jede:r streitet anders: Die fünf Streitstile erklärt.