Zehn Punkte die zeigen, dass in der Schweiz Gleichberechtigung und Gleichstellung noch nicht erreicht sind

Am 14. Juni 2024 findet in der Schweiz der feministische Streik statt, auch bekannt als Frauenstreiktag. Dieser Protesttag macht auf die anhaltenden Ungleichheiten und Herausforderungen aufmerksam, die Frauen in der Schweiz erleben. Trotz Fortschritten bestehen weiterhin erhebliche Lohnunterschiede, Karrierehemmnisse und eine ungleiche Verteilung von unbezahlter Arbeit. Der Frauenstreiktag unterstreicht die dringende Notwendigkeit konkreter Massnahmen für echte Gleichstellung in allen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen.

Gemeinsam für Gleichstellung und Gleichberechtigung. Illustration: Daniel Frei

Daniel Frei – Am 14. Juni 2024 findet in der Schweiz der feministische Streik statt, auch bekannt als Frauenstreiktag. Dieser Tag dient als wichtiger Aufhänger, um auf die nach wie vor bestehenden Ungleichheiten und Herausforderungen hinzuweisen, die Frauen in der Schweiz erleben. Es ist ein Tag des Protests und der Solidarität, an dem Frauen und Unterstützer aller Geschlechter zusammenkommen, um auf die dringende Notwendigkeit von Veränderungen in verschiedenen gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereichen aufmerksam zu machen. Der Frauenstreiktag erinnert daran, dass die Gleichberechtigung noch lange nicht erreicht ist und weiterhin konkrete Massnahmen erforderlich sind, um echte Gleichstellung zu gewährleisten.

10 Punkte, die die fehlende Gleichberechtigung und Gleichstellung aufzeigen

In der Schweiz gibt es nach wie vor einige Herausforderungen hinsichtlich der Gleichberechtigung und Gleichstellung der Geschlechter. Hier sind zehn Punkte, die dies verdeutlichen:

  1. Lohnunterschiede: Frauen verdienen in der Schweiz durchschnittlich weniger als Männer. Der geschlechtsspezifische Lohnunterschied beträgt rund 12–14 %, auch wenn bereinigt um Faktoren wie Berufserfahrung und Ausbildung.

  2. Teilzeitbeschäftigung: Ein grosser Anteil der Frauen arbeitet in Teilzeit, was oft mit der Betreuung von Kindern und anderen familiären Verpflichtungen zusammenhängt. Dies hat negative Auswirkungen auf Karrierechancen und Altersvorsorge.

  3. Karrierechancen: Frauen sind in Führungspositionen in der Schweizer Wirtschaft unterrepräsentiert. Nur etwa 20 % der Verwaltungsratspositionen in grossen Unternehmen sind mit Frauen besetzt.

  4. Unbezahlte Arbeit: Frauen leisten einen Grossteil der unbezahlten Care-Arbeit, wie Kinderbetreuung und Pflege von Angehörigen, was oft nicht anerkannt und wertgeschätzt wird.

  5. Sexuelle Belästigung: Viele Frauen berichten von sexueller Belästigung am Arbeitsplatz, was ein klares Zeichen für ungleiche Machtverhältnisse und mangelnden Respekt ist.

  6. Bildung und Berufswahl: Mädchen und junge Frauen entscheiden sich häufig für traditionell „weibliche“ Berufe, die oft schlechter bezahlt sind. Dies hängt mit gesellschaftlichen Erwartungen und Rollenvorbildern zusammen.

  7. Politische Repräsentation: Frauen sind in politischen Ämtern unterrepräsentiert, sowohl auf nationaler als auch auf kantonaler Ebene. Der Frauenanteil im Bundesrat und im Parlament bleibt hinter dem Anteil der Frauen in der Bevölkerung zurück.

  8. Gesundheitsversorgung: Geschlechtsspezifische Unterschiede in der Gesundheitsversorgung und Forschung führen dazu, dass Frauen nicht immer die bestmögliche medizinische Versorgung erhalten.

  9. Elternzeit und Betreuungsangebote: Die Schweiz bietet vergleichsweise kurze und wenig flexible Elternzeitregelungen. Zudem sind Betreuungsangebote für Kinder oft teuer und nicht flächendeckend verfügbar, was es Frauen erschwert, Vollzeit zu arbeiten.

  10. Rentensystem: Das Rentensystem benachteiligt Frauen, da es stark auf kontinuierliche Vollzeitarbeit ausgerichtet ist. Frauen, die aufgrund von Teilzeitarbeit und unbezahlter Care-Arbeit weniger Beiträge geleistet haben, erhalten im Alter oft niedrigere Renten.

Weiterführender Link

Feministischer Streik, Schweiz: https://www.14juni.ch/