Ersetzt Künstliche Intelligenz die CEOs?

Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmensführung ist keine Science-Fiction mehr. Immer mehr Unternehmen setzen KI ein, um Aufgaben zu automatisieren und Kosten zu senken. Doch kann KI auch Führungspersonen ersetzen?

Kann KI Führungspersonen ersetzen? Fotografie: Daniel Frei

Kann KI Führungspersonen ersetzen? Fotografie: Daniel Frei

Daniel Frei – Die Diskussion über den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) in der Unternehmensführung nimmt Fahrt auf. Unternehmen auf der ganzen Welt testen bereits den Einsatz von KI, um Führungskräfte zu unterstützen oder sogar zu ersetzen. Die Vorteile liegen auf der Hand: Effizienzsteigerung, Kostenersparnis und die Fähigkeit, datenbasierte Entscheidungen zu treffen.

Die Vorteile einer KI-Führungsperson

Effizienz und Kostenersparnis

Ein wesentlicher Vorteil von KI liegt in der Effizienz. KI-Systeme können grosse Datenmengen in kürzester Zeit analysieren und daraus fundierte Entscheidungen ableiten. Dies spart nicht nur Zeit, sondern auch erhebliche Kosten, insbesondere bei hoch bezahlten Positionen wie der des CEOs. Eine Studie von PwC ergab, dass 25 % der befragten CEOs planen, aufgrund von KI-Technologien in diesem Jahr ihre Belegschaft zu reduzieren.

Automatisierung von Kommunikationsaufgaben

Viel Zeit von Führungskräften wird für die Kommunikation mit verschiedenen Stakeholdern aufgewendet. Diese Aufgabe kann zunehmend durch fortschrittliche Sprach- und Bildgeneratoren automatisiert werden, was den CEOs mehr Zeit für strategische Aufgaben lässt. Unternehmen wie Ikea haben bereits begonnen, KI für Kundenanfragen einzusetzen und Mitarbeiter in neuen Rollen weiterzubilden.

Rationale Entscheidungsfindung

KI trifft Entscheidungen ohne menschliche Emotionen und Vorurteile. Dies kann besonders vorteilhaft sein, wenn schwierige Entscheidungen getroffen werden müssen. Beispielsweise hat das indische Unternehmen Dukaan 90 % seines Kundensupport-Teams durch einen selbst entwickelten Chatbot ersetzt und dadurch die Supportkosten um 85 % reduziert.

Herausforderungen und Bedenken

Obwohl die Vorteile klar sind, gibt es auch erhebliche Herausforderungen und Bedenken. Viele CEOs erkennen, dass die Einführung von generativer KI erhebliche kulturelle Veränderungen im Unternehmen erfordert und die Auswirkungen auf die Belegschaft sorgfältig abgewogen werden müssen. Eine IBM-Studie ergab, dass 63 % der CEOs glauben, ihre Teams hätten die Fähigkeiten, generative KI zu integrieren, aber viele haben die Auswirkungen auf ihre Mitarbeiter:innen bislang nicht vollständig bewertet.

Zukunftsaussichten

Die Prognosen sind gemischt. Während einige Expertinn:en glauben, dass KI in den nächsten Jahren viele Aufgaben von CEOs übernehmen könnte, sind andere skeptisch. Eine Analyse des World Economic Forum (WEF) zeigt, dass 65 % der Aufgaben im Bereich Datenverarbeitung und Informationssuche bis 2027 vollständig automatisiert werden könnten, während nur 35 % der Aufgaben im Bereich des logischen Denkens und Entscheidens automatisiert werden können.

Die Möglichkeit, dass KI CEOs ersetzt, besteht. Aber es müssen noch viele Hindernisse überwunden werden. Die Frage, ob und in welchem Umfang dies geschehen wird, bleibt offen und wird von den technologischen Fortschritten und der Bereitschaft der Unternehmen abhängen, sich anzupassen. Der Trend zur Automatisierung und zur Nutzung von KI in der Unternehmensführung wird jedoch weiter zunehmen, und es bleibt spannend zu beobachten, wie sich dies auf die Rolle des CEOs auswirken wird.

Weitere Informationen

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