Führung
Führung ist kein Management. Führung ist Bewusstseinsarbeit. Sie beginnt dort, wo Kontrolle endet und Reife beginnt.
Ich begleite Menschen, Teams und Organisationen in eine Form der Führung, die nicht glänzt, sondern wirkt. In Texten, Beratung, Coachings und Retreats, mit Schwerpunkt auf postheroischer, Narzissmus-sensibler Führung.
Warum ich Führung anders denke
Führung ist für mich kein abstraktes Thema. Sie ist biografisch. Ich komme aus Systemen, die viel Ordnung und Anspruch kannten, aber wenig Raum. Später traf ich in Unternehmen dieselben Muster: heroische Kulturen, glänzende Oberflächen, wenig Resonanz.
Mit der Zeit wurde klar: Führung kann Menschen wachsen lassen oder sie formen. The Empty Leader ist meine Antwort darauf. Nicht als Methode, sondern als Haltung. Still. Wach. Erwachsen.
Mein Zugang
Ich weiss um Führung als innere Haltung, nicht als äussere Technik. Um Verantwortung, die nicht von Rollen kommt, sondern von Reife. Um einen Wandel, der nicht gesteuert, sondern verstanden werden will. Um Organisationen, die scheitern, wenn ihre blinden Flecken wachsen, und heilen, wenn ihre Menschen ehrlich werden. Ich schreibe über diese Themen.
Über Leitung, Wandel, Macht, Schatten, Kultur, Verantwortung, Widerstand. Über das, was sichtbar ist. Und über das, was niemand ausspricht. Diese Texte sind der Boden, aus dem The Empty Leader entstanden ist. Keine Theorie im luftleeren Raum, sondern die sedimentierte Erfahrung meiner Arbeit mit Menschen, Teams und Systemen.
Von heroischer zu postheroischer Führung
Führung war lange ein Bühnenbild. In der Mitte stand eine Figur, sichtbar, sicher, stark. Sie zeigte Richtung, gab Antworten, trug Verantwortung und beanspruchte dafür etwas, das selten ausgesprochen wurde. Sonderstatus. Diese Form der Führung ist tief kulturell verankert. Sie passt in Organisationen, die Klarheit von oben erwarten und Komplexität ausblenden. Sie passt in Zeiten, in denen man glaubte, dass Stärke genügt.
Doch die Welt wurde komplexer, schneller und vielschichtiger. Sie wurde zu gross für einfache Antworten. Heroische Führung beginnt dort zu bröckeln, wo Systeme vernetzt arbeiten. Wo Wissen verteilt ist. Wo Menschen nicht geführt werden wollen, sondern beteiligt. Wo es nicht um Sichtbarkeit geht, sondern um Wirkung.
Narzisstische Führung ist die extreme Form dieser Heldenlogik. Sie inszeniert sich. Sie sucht Bewunderung. Sie bevorzugt Kontrolle über Beziehung. Sie verwechselt Zustimmung mit Vertrauen und Loyalität mit Nähe. Narzisstische Systeme sind nicht bösartig. Sie sind psychologisch schief. Sie erzeugen Abhängigkeit, statt Entwicklung. Sie stabilisieren Strukturen, statt Räume zu öffnen.
Postheroische Führung bricht mit dieser Logik. Sie verzichtet auf die Bühne und konzentriert sich auf das System. Sie sucht Resonanz statt Applaus. Sie schafft Räume, in denen kollektive Intelligenz wirken kann. Sie versteht Führung nicht als Befehl, sondern als Beziehung. Sie ist weniger sichtbar, aber klarer. Weniger dramatisch, aber wirksamer.
Postheroische Leader treten aus der Mitte. Nicht aus Bescheidenheit, sondern aus Einsicht. Führung wird ein ökologischer Akt. Sie achtet auf Spannungen, Muster und Wechselwirkungen. Sie erkennt Schatten, auch die eigenen. Sie kultiviert Vertrauen, nicht Kontrolle. Sie erzeugt Entwicklung, nicht Abhängigkeit.
The Empty Leader ist Ausdruck dieser Haltung. Es geht nicht um Leere im Sinne von Abwesenheit, sondern um Freiheit von Überhöhung. Freiheit von dem Bedürfnis, gesehen zu werden. Freiheit für Klarheit und Verantwortung. Führung, die Menschen stärkt, statt sie zu formen.
Die Zukunft gehört nicht jenen, die sich gross machen. Sie gehört jenen, die Räume schaffen, in denen andere wachsen können.
Wie ich Führung begleite
Drei Wege, tiefer in meine Arbeit einzutauchen.
The Empty Leader Retreat: Rückzug und Abstand in Mürren, tiefes Eintauchen.
Zirkular-Beiträge zum Thema «Führung»: Texte, Essays, Reflexionen.
Für wen dieser Ansatz ist
Für Menschen, die spüren, dass klassische Führungsmodelle nicht mehr genügen. Für Führungskräfte, Unternehmerinnen, Teams und Organisationen, die nicht stärker werden wollen, sondern klarer. Für Menschen, die bereit sind, alte Muster zu verlassen und sich neu einzustimmen.
Ausgewählte Führungs-Artikel
Ein kleiner Ausschnitt. Die vollständigen Beiträge finden Sie weiter unten.
«Die Implosion des Glanzes: Wenn Narzisst:innen alles verlieren, was sie geschaffen haben.»
Ein Text über narzisstische Führung: Wie Menschen mit grosser Begabung und Energie Systeme entzünden. Und warum am Ende oft genau das vergeht, was sie aufgebaut haben. Keine Schuldzuweisung. Sondern eine Einladung zur inneren Begegnung mit dem Kern jener Führungskraft, die sich durch Macht definierte und durch Präsenz wandeln kann.
«Wer nicht geübt ist im Nichttun, wird nie wahrhaft führen.»
Tun ist leicht. Es füllt die Angst. Doch echte Führung wächst im Raum dazwischen: zwischen Reiz und Reaktion, zwischen Zweifel und Entscheidung. In diesem Essay untersuche ich, wie Führung jenseits des ständigen Handelns gelingt, durch «Nichttun» als bewusste Haltung, durch Präsenz statt Aktionismus. Wer Handeln reflexhaft mit Wirkung verwechselt, bleibt im Getriebenen. Wer lernend innehält, führt mit Tiefe.
«Dezentralisierte Führung: Buddhismus, Blockchain und die neue Machtökonomie.»
Führung neu gedacht: Wenn Macht nicht mehr oben sitzt, sondern in Bewegung ist. Dezentralisierung ist nicht nur Technik, sie ist Bewusstseinsarbeit. Wie buddhistische Einsichten, Blockchain-Strukturen und zeitgemässe Machtmechanismen zusammenwirken, um Führung jenseits von Hierarchie möglich zu machen. Kein Schlagwort, sondern eine Einladung, Macht als Feld und nicht als Rechte-Reservat zu verstehen.
«Nicht der Schatten ist gefährlich, sondern die Unkenntnis dessen.»
Die schönsten Seiten von Führung sind oft jene, die wir nicht sehen. Oder nicht sehen wollen. Schatten ist kein Makel, sondern ein Hinweis. Warum nicht unser Dunkel das Problem ist, sondern unsere Weigerung, zuzusehen. Führung ist nicht nur Licht. Sie ist das ganze Spektrum. Und wer den Schatten ignoriert, gibt seine Wirkung aus der Hand.
«Führung beginnt da, wo Systeme versagen.»
Wenn Systeme versagen, zeigt sich echte Führung: nicht in der Regel-Erfüllung, sondern im Entwurf neuer Räume. Darüber, wie Führung jenseits bestehender Strukturen entsteht, dort, wo Komplexität sich stapelt, Linien verschwimmen und klassische Modelle nicht greifen. Führung beginnt dort, wo Systeme nicht mehr liefern.
Von der Theorie zur Erfahrung: The Empty Leader Führungs-Retreat
Wenn Sie beim Lesen dieser Texte merken, dass sich etwas in Ihnen rührt, reicht Theorie irgendwann nicht mehr. Die Inhalte dieses Blogs bilden die methodische Herkunft des Retreats. Was ich hier seit vielen Jahren schreibe, untersuche und ausformuliere, wird im Retreat konkret, körperlich, erfahrbar.
Präsenz. Orientierung. Bewusstsein. Reduktion. Innenschau. Resonanz. Wer die Texte liest, versteht die Herkunft der Methode. Wer am Retreat teilnimmt, erlebt sie.
→ Mehr zum The Empty Leader Retreat in Mürren.
Kontakt
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Ich antworte in der Regel persönlich innerhalb weniger Tage.
Führung nicht länger eine Disziplin der Geschwindigkeit, sondern eine Frage der Zeit? Nicht der nächsten Präsentation, sondern der nächsten Schicht. Nicht des lauten Eingriffs, sondern der stillen Wirkung? Die Geologie kennt keine Eile. Und sie formt dennoch alles.