Wer führen will, muss bereit sein, im Unrecht zu sein.
Führung heisst nicht, immer recht zu haben, sondern bereit zu sein, es nicht zu müssen. Wer führt, ohne sich je zu irren, herrscht. Doch Autorität ohne Zweifel ist gefährlich. Führung wird zur Kunst des Umlernens. Nicht Wissen entscheidet. Sondern Wahrnehmung. Und der Mut, sich vom Widerspruch berühren zu lassen.
Daniel Frei – Führung ist kein Ort der Unfehlbarkeit. Sondern ein Feld des Lernens. Leadership ohne Irrtum ist Diktatur. Wer nie zweifelt, führt nicht, er herrscht. Er entscheidet nicht aus Reife, sondern aus Selbstschutz. Wer immer recht haben will, schützt sein Ego, nicht das System.
Aber Führung ist kein Wissensvorsprung. Sondern ein Wahrnehmungsvorsprung. Und Wahrnehmung bedeutet, immer auch Irrtum in Betracht zu ziehen. Wahrhafte Führungspersonen wissen: Sie können falschliegen. Und genau deshalb hören sie hin. Sie prüfen, lassen sich irritieren, bleiben beweglich.
Sie fragen sich, was sie noch nicht sehen, was der Widerspruch über sie, nicht die anderen, sagt, und wie sie sich heute besser irren können als gestern.
Führung in komplexen Zeiten verlangt ein neues Selbstbild: nicht allwissend, sondern umlernend. Nicht stark, sondern verwundbar und mit Haltung. Nicht die Person mit Antworten, sondern die mit Fragen.
Wer führen will, muss den Mut haben, danebenzuliegen. Und die Grösse, es nicht als Scheitern zu deuten, sondern als Teil der Bewegung. Wer nicht bereit ist, sich zu revidieren, führt nicht in die Zukunft. Er zementiert die Vergangenheit, mit Autorität.
Wann haben Sie zuletzt Ihre Meinung geändert, nicht weil Sie mussten, sondern weil Sie erkannt haben, dass Sie falschlagen?
The Empty Leader
Räume statt Rezepte
«The Empty Leader» ist ein Raum aus 50 Thesen und ein Retreat in Mürren, wo wir diese Räume betreten. Nicht, um alles zu klären. Sondern um klarer zu sehen, was ungeklärt bleiben darf.
Wenn Sie spüren, dass Führung mehr sein kann als Zuständigkeit, mehr Bewegung als Besitz, dann folgen Sie dem Ruf und entdecken Sie den ganzen Weg.