Wir halten uns für Individuen. Jeder Mensch scheint eine eigene Geschichte, ein einzigartiges Ich zu haben. Doch was, wenn dieses Gefühl der Einzigartigkeit eine Illusion ist? Was, wenn unsere Körper nur vergängliche Gefässe für ein viel grösseres Bewusstsein sind? Diese Idee ist so alt wie die Menschheit selbst. Sie zieht sich durch Philosophie, Mystik und Wissenschaft – von Platon bis Jung, von den Upanishaden bis zur modernen Quantenphysik. Forschungen zeigen, dass das Bewusstsein nicht an einen bestimmten Ort im Gehirn gebunden ist. Vielleicht sind wir keine isolierten Wesen, sondern Teil eines grossen Netzwerks. Wenn das stimmt, hat es radikale Konsequenzen. Egoismus wird absurd, Mitgefühl zur logischen Konsequenz. Was zählt, ist nicht, was wir besitzen, sondern was durch uns hindurchfliesst. Nicht, was wir nehmen, sondern was wir hinterlassen. Wie leben wir, wenn wir nicht nur wir sind?
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