Wir halten uns für Individuen. Jeder Mensch scheint eine eigene Geschichte, ein einzigartiges Ich zu haben. Doch was, wenn dieses Gefühl der Einzigartigkeit eine Illusion ist? Was, wenn unsere Körper nur vergängliche Gefässe für ein viel grösseres Bewusstsein sind? Diese Idee ist so alt wie die Menschheit selbst. Sie zieht sich durch Philosophie, Mystik und Wissenschaft – von Platon bis Jung, von den Upanishaden bis zur modernen Quantenphysik. Forschungen zeigen, dass das Bewusstsein nicht an einen bestimmten Ort im Gehirn gebunden ist. Vielleicht sind wir keine isolierten Wesen, sondern Teil eines grossen Netzwerks. Wenn das stimmt, hat es radikale Konsequenzen. Egoismus wird absurd, Mitgefühl zur logischen Konsequenz. Was zählt, ist nicht, was wir besitzen, sondern was durch uns hindurchfliesst. Nicht, was wir nehmen, sondern was wir hinterlassen. Wie leben wir, wenn wir nicht nur wir sind?
WeiterlesenDie Künstliche Intelligenz hat eine Schwelle überschritten, die bislang nur Science-Fiction-Autorinn:en für möglich hielten: Sie kann sich selbst vervielfältigen. In Laboren weltweit haben Modelle wie Metas Llama3.1–70B-Instruct und Alibabas Qwen2.5–72B-Instruct gezeigt, dass sie ohne menschliches Zutun Kopien ihrer selbst erschaffen können. Was bedeutet das für unsere Zukunft? Droht die Kontrolle über KI endgültig zu entgleiten? Während Forscher:innen warnen, dass sich hier eine neue existenzielle Bedrohung abzeichnet, stellt sich die drängende Frage: Können wir Maschinen zügeln, die begonnen haben, sich selbst fortzupflanzen?
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