Posts getaggt mit Philosophie
Was, wenn unsere Körper nur eine temporäre Hülle für ein kollektives Bewusstsein sind?

Wir halten uns für Individuen. Jeder Mensch scheint eine eigene Geschichte, ein einzigartiges Ich zu haben. Doch was, wenn dieses Gefühl der Einzigartigkeit eine Illusion ist? Was, wenn unsere Körper nur vergängliche Gefässe für ein viel grösseres Bewusstsein sind? Diese Idee ist so alt wie die Menschheit selbst. Sie zieht sich durch Philosophie, Mystik und Wissenschaft – von Platon bis Jung, von den Upanishaden bis zur modernen Quantenphysik. Forschungen zeigen, dass das Bewusstsein nicht an einen bestimmten Ort im Gehirn gebunden ist. Vielleicht sind wir keine isolierten Wesen, sondern Teil eines grossen Netzwerks. Wenn das stimmt, hat es radikale Konsequenzen. Egoismus wird absurd, Mitgefühl zur logischen Konsequenz. Was zählt, ist nicht, was wir besitzen, sondern was durch uns hindurchfliesst. Nicht, was wir nehmen, sondern was wir hinterlassen. Wie leben wir, wenn wir nicht nur wir sind?

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Warum ist es sinnvoll, zu hoffen?

Hoffnung – ein Begriff, den wir oft beiläufig nutzen, aber selten wirklich hinterfragen. Was bedeutet es, zu hoffen? Ist Hoffnung ein Gefühl, ein Zustand, beides? Sicher ist: Hoffnung ist mehr als blosse Erwartung. Sie ist eine Brücke zwischen dem, was ist, und dem, was sein könnte. Sie macht uns verletzlich, weil sie uns auf etwas setzen lässt, das unsicher ist. Gleichzeitig gibt sie uns Kraft, weil sie uns antreibt, an eine bessere Zukunft zu glauben – sei es individuell oder kollektiv. Hoffnung hat eine paradoxe Natur: Sie kann motivieren, aber auch täuschen. Sie fordert Realismus und Reflexion, um nicht zur Illusion zu werden. Doch ohne Hoffnung gäbe es keinen Fortschritt, keine Solidarität, keine Visionen. Sie ist kein Ziel, sondern ein Werkzeug – eines, das uns daran erinnert, dass die Zukunft offen ist und in unseren Händen liegt.

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Liebe, was Du tust und tue, was Du liebst – Ideal, Weg, Ziel, Philosophie oder Floskel?

Dieser Satz klingt nach Social-Media-Weisheit. Aber wirklich fordert ern uns auf, über unsere Erfüllung, unseren Sinn nachzudenken. Zwischen Aristoteles’ Berufungsideal und buddhistischer Gegenwärtigkeit geht es um die Balance: Akzeptanz im Tun und Mut, dem zu folgen, was wir lieben. Keine einfache Glücksformel, sondern eine Einladung zur bewussten Lebensgestaltung – ganz im Sinne Thich Nhat Hanhs: «Achtsamkeit macht jeden Moment aussergewöhnlich.»

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Wer bin ich?

«Wer bin ich?» – eine Frage, die Philosophinn:en, Denkerinn:en und spirituelle Lehrerinn:en seit jeher bewegt. Antworten scheinen greifbar nah: Name, Beruf, Körper, Vergangenheit. Doch ein tieferer Blick zeigt, wie flüchtig und wandelbar diese Identitätsmerkmale sind. Der Name ist oft nur ein Etikett, der Körper ein temporäres Gefäss, und der Beruf eine Rolle. Wie verlässlich sind diese Oberflächen, wenn es um die Suche nach dem wahren Selbst geht? Mit diesem Artikel lade ich ein zu einer Erkundung jenseits der üblichen Definitionen – und wünsche Fragen aufzuwerfen, die das Selbst in seiner Tiefe und Offenheit erahnen lassen.

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Die Philosophie des «Als Ob» von Hans Vaihinger: Warum Fiktionen uns helfen, die Welt zu verstehen

Unsere Welt ist voller Fiktionen – und das ist gut so. Der deutsche Philosoph Hans Vaihinger zeigte schon 1911 in seinem Werk «Die Philosophie des Als Ob», dass viele unserer Überzeugungen nicht der Realität entsprechen, und dennoch sehr nützlich sind. Ob in Wissenschaft, Ethik oder im Alltag – wir handeln oft so, «als ob» Dinge wahr wären, obwohl wir wissen, dass sie nur Konstrukte sind. Diese Fiktionen helfen uns, die Welt zu verstehen und Entscheidungen zu treffen. Ein Konzept, das heute aktueller ist denn je.

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Wu-Wei: go with the flow, sei wie Wasser oder die Kunst des Fliessens mit dem Leben

Inspiriert von Bruce Lees berühmtem Zitat «Sei Wasser, mein Freund» untersuche ich in diesem Essay, wie sich Widerstand im Leben äussert und wie das Konzept des Wu-Wei einen Weg zu Anpassungsfähigkeit und innerem Frieden bietet. Durch das Akzeptieren und Fliessen mit den Herausforderungen des Lebens, statt sich ihnen zu widersetzen, können wir eine harmonischere Existenz erreichen. «Sei Wasser, mein Freund».

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