Demokratie ist kein zartes Pflänzchen, das beim leisesten Windstoss zerbröselt. Eher gleich einem alten Baum, knorrig, verwurzelt, angegriffen und doch erstaunlich widerstandsfähig. Sie erträgt Streit, Irrtümer, Niederlagen und Missbrauch. Aber sie lebt nur, solange wir ihr etwas zurückgeben. Demokratie hält viel aus. Nicht alles. Frage ist: Was tue ich, was tun wir, damit sie bleibt und gedeiht?
WeiterlesenWer Leistung bringt, soll belohnt werden. So steht es in Karriereratgebern, Leitbildern und auf den polierten Slides jeder HR-Präsentation. Im Alltag heisst die Praxis aber oft genug anders: «Performance Punishing». Die Tüchtigsten werden mit zusätzlicher Arbeit belastet, ohne Titel, ohne Lohn, ohne Schutz. Man nennt es hübsch «Quiet Promotion», als wäre es ein Geschenk. In Wahrheit ist es die stille Strafe für Leistung und der sicherste Weg, Motivation zu zerstören, Burn-out zu befördern und die besten Leute zu verlieren.
WeiterlesenDie stärkste Führungsgeste ist manchmal der Rückzug. Wer an seinem Stuhl klebt, sitzt oft auch dem Wandel im Weg. Führung heisst nicht, möglichst lange zu bleiben, sondern zu wissen, wann es Zeit ist, Platz zu machen.
WeiterlesenNarzissmus in Unternehmen ist kein Ausnahmefall, er ist das System. Narzisstinn:en prägen Führungsstrukturen, Unternehmenskulturen und ganze Branchen weit über Einzelfälle hinaus. Sie liefern Resultate, glänzen in Krisen und dominieren Teams. Mit einem hohen Preis für das Umfeld. Warum narzisstische Persönlichkeiten nicht einfach das Problem sind, sondern tief verankerte Symptome einer leistungsorientierten Gesellschaft. Wie Organisationen Narzissmus dulden, fördern und selten eindämmen. Und warum ein Coaching oder Kulturwandel Narzisstinn:en kaum verändert, sondern nur das System selbst eine Wirkung entfalten kann. Ein Text für alle, die sich mit toxischer Führung, Selbstwertmangel (SLDD), Verantwortung in Organisationen und dem realen Umgang mit destruktiven Persönlichkeiten beschäftigen, liefert dieser Beitrag eine kompromisslose Antwort: Take it or leave it. Es gibt nichts dazwischen.
WeiterlesenDer Montag galt lange als Synonym für Pflichtbewusstsein. Pünktlich, leistungsbereit, präsent. Doch nach dem Homeoffice-Momentum bekommt er eine neue Rolle: als Bühne für passiven Widerstand. «Bare Minimum Monday» ist die Reaktion auf den Ruf zurück ins Büro. Ein Trend, der mehr über Macht, Autonomie und Unternehmenskultur verrät als jede Produktivitätsstudie.
WeiterlesenViele Leader drehen sich wie Sonnen um sich selbst. Doch Menschen wachsen im Schatten, nicht im Scheinwerfer. Gute Führung verlagert das Zentrum hin zu den anderen.
WeiterlesenWarum oder wieso: Ist das wirklich dasselbe? Ein alltägliches Wort zeigt plötzlich seine Schärfe und wir stolpern über eine sprachphilosophische Bananenschale. Kaum jemand fragt nach dem feinen Unterschied zwischen «Warum» und «Wieso». Bis man es tut.
WeiterlesenWenn das Denken aufhört zu denken, das Innerste beginnt, sich zu bewegen. Wenn eine Idee nicht aus dem Kopf kommt, sondern aus dem Rückenmark, dem Zwerchfell, dem Herz. Es gibt diese Momente, selten, kostbar, elektrisch, in denen wir nicht mehr kreativ sein wollen, es sind. Nicht mehr planen, brennen. Ein Text, der versucht, das Unerklärbare zu berühren: den Creative Burst. Den Übergang vom Funken zum Fluss. Vom Anfang zur Ekstase. Von dir zum Werk.
WeiterlesenGute Führung sucht nicht den perfekten Entscheid. Sondern den tragfähigen. Denjenigen, der Bewegung erlaubt, auch wenn er nicht makellos ist. Wer führt, übernimmt Verantwortung. Nicht für absolute Richtigkeit, sondern für das sichere Gehen im Ungewissen.
WeiterlesenLuxus hat sich still und heimlich neu definiert. Die Symbole von gestern, Jaguar, AP und Luis Vuitton, sind noch da, aber sie wirken zunehmend altmodisch. Das wahre Statussymbol heute ist die Fähigkeit, verschwinden zu können. Wird erkannt, wer erfolgreich ist, wie lange er ungestört bleiben kann und nicht, wie viele Nachrichten er beantwortet?
WeiterlesenJede Mitarbeiterin, jeder Mitarbeiter im Ritz-Carlton darf bis zu $ 2’000 pro Gast und Vorfall ausgeben. Ohne Rückfrage, sofort. Nicht, um Fehler mit Geld zu überdecken, sondern um das Richtige zu tun. In jenem Augenblick, in dem es zählt. Die Summe ist ein Symbol, nicht das Ziel. Sie ist Ausdruck eines radikalen Vertrauens in Menschen und ihrer Fähigkeit, den Moment zu erkennen, der den Unterschied zwischen einer belanglosen Transaktion und einer unvergesslichen Erfahrung ausmacht. Was diese Haltung bewirkt, geht weit über Hotelzimmer und Lobby hinaus: Sie verändert Kultur, Führung und Kundenbindung grundlegend.
WeiterlesenWas Sie nicht sehen wollen, führt Sie trotzdem. Schatten sind keine Schwäche. Sie sind Energie in roher Form. Ungesehen wirken sie unkontrolliert, in Gestik, Mimik, Tonfall, Entscheidungen. Gesehen werden sie zu Kraft. Führung heisst nicht, Licht zu inszenieren. Führung heisst, auch das Dunkle zu kennen und ihm eine Form zu geben.
WeiterlesenStreetparade in Zürich, Fasnacht in Basel, Weihnachten im Wohnzimmer: Auf den ersten Blick haben sie nichts miteinander gemein. Hier dröhnt Techno aus Lautsprechertürmen, dort pauken Trommeln und unterhalten Schnitzelbänke, anderswo läuten Kirchenglocken. Doch sie alle teilen ein geheimes Versprechen: Für eine begrenzte Zeit dürfen wir jemand anders sein. Wir dürfen laut, schräg, sentimental, hemmungslos werden – ohne Konsequenzen, mit gesellschaftlicher Absolution. Der paradoxe Luxus unserer Kultur, dass wir das Ausflippen in den Kalender eintragen, damit es uns nicht völlig überrumpelt.
WeiterlesenCogito, ergo sum? Schön. Und was, wenn Denken nicht (mehr) reicht? Was, wenn unser eigentliches Sein, unser Kern, unsere einzigartige Positionierung sozusagen nicht im Denken, sondern im Imaginieren liegt? In jenem schöpferischen Akt also, der weit über das Gegebene hinausgeht? Dieser Text folgt der Spur der Vorstellungskraft – nicht als Flucht, sondern als Fundament unseres Menschseins.
WeiterlesenEs gibt einen Punkt, an dem die Welt sich nicht mehr bewegt – nicht, weil sie stehen bleibt, sondern weil wir aufhören, gegen sie anzurennen. Radikale Akzeptanz ist kein spirituelles Modewort. Kein Trostpflaster. Kein Trick für seelische Besserverdiener. Es ist vielmehr ein scharfes Messer. Ein Schnitt durch Illusionen. Eine Geste ohne Glamour: still, schlicht und unnachgiebig. Wer einmal dort angekommen ist, wo nichts mehr zu holen ist, versteht: Der einzige Weg führt nicht hinaus – sondern hinein.
WeiterlesenDie Idee, dass Kontrolle effizient sei, ist ein Mythos aus der Industriezeit. Vertrauen schafft Geschwindigkeit, nicht Kontrolle. Organisationen, die sich selbst trauen, sind schneller, robuster und menschenfreundlicher.
WeiterlesenFühren kann verbinden – und gleichzeitig trennen. Wer Verantwortung übernimmt, rückt in eine andere Position. Beobachtet statt nur zu erleben. Entscheidet, wo andere abwarten. Und trägt – oft unbemerkt – eine Einsamkeit, die nicht persönlich ist, sondern strukturell. Warum Einsamkeit zum Wesen von Führung gehört. Warum sie nicht vermieden, sondern verstanden werden will. Und wie innere Klarheit, systemisches Denken und buddhistische Weisheit helfen können, diese Einsamkeit nicht als Last, sondern als Raum zu begreifen – für Integrität, Weitsicht und Selbstführung.
WeiterlesenIn Unternehmen mit bis zu 20 Mitarbeitenden dreht sich oft alles um die oder den Chef: Mails vorsortieren, Präsentationen gestalten, Termine organisieren, Ideen validieren, Aufträge und Bitten abbarbeiten. Aber diese Chefzentrierung ist nicht naturgegeben, sondern Symptom. Und vor allem: ein Bremsklotz für Eigenverantwortung, Kreativität und Wirksamkeit der Mitarbeitenden. Eine Absage an das Hofstaat-Prinzip – und ein Plädoyer für Kooperation.
WeiterlesenFührung ist nicht nur ein Akt des Handelns – sondern des Empfangens. Nicht diejenigen führen morgen, die am meisten wissen. Sondern jene, die still genug werden, um zu hören. Leer genug, um nicht im Eigenen stecken zu bleiben. Offen genug, um durch sich hindurch wirken zu lassen.
WeiterlesenEin Satz wie sein rechter Haken. Und einer, der hängenbleibt – weil er nicht nur von Mike Tyson kommt, sondern von der Realität selbst. Was wie eine Boxweisheit klingt, ist in Wahrheit eine radikale Infragestellung unseres Weltbilds: Was, wenn Planung nur eine Illusion ist? Was, wenn das Leben nicht nach Excel-Logik funktioniert, sondern nach der rauen Dramaturgie eines Boxkampfs? Dieser Text erzählt von der Wucht des Ungeplanten – und davon, was bleibt, wenn der erste Schlag alles weghaut, worauf wir gebaut haben: Kontrolle, Sicherheit, Strategie. Es ist eine Einladung, Pläne zu lieben und nicht an ihnen zu kleben. Und im Ernstfall mit blutender Lippe weiterzumachen. Nicht perfekt. Aber wach.
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